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Die Anlage der Dörfer am Beispiel von Groß Christinenberg Die friderizianischen Dörfer sind gekennzeichnet durch ihre
symmetrische Ordnung, großzügige Planung und Ausgewogenheit. Zu jedem Hof gehören 1 bis 2 Morgen Hof- und Gartenland. Rechts und
links des mit Bäumen bepflanzten großen Angers stehen die Wohnhäuser, mit
dem Giebel zur Straße. Mit dem schwarz gestrichenen Fachwerkbalken und den
gekalkten weißen Feldern der Fächer strahlen sie Harmonie und Freundlichkeit
aus. Der grüne Dorfanger bietet genügend Platz für den späteren Bau der
Kirche und des Schulhauses, die dann den geistigen Mittelpunkt des Dorfes bilden
werden. Die Wohnhäuser sind Fachwerkbauten, mit Küche, Wohnraum und zwei
Schlafräumen. Küche und Flur sind mit Backsteinen ausgelegt, die übrigen Räume
gedielt. Um Kosten zu sparen, sind die Häuser und die Einzelteile wie Türen,
Fenster u.a. genormt, es gibt aber gelegentlich auch Abweichungen, wenn der
Kolonist über eigene Mittel verfügt. Im rückwärtigen Teil des Hauses ist
Platz für zwei Pferde und 4 Kühe. In der 2. oder 3. Generation der Siedler
wurde das Haus ganz als Wohnraum genutzt und. für das Vieh ein eigener Stall
errichtet. Schulmeister und Hirte wohnen in einem Doppelhaus, die Wohnstube des Lehrers
ist zugleich solange Schulstube, bis die Mittel für ein eigenes Schulhaus
reichen. Für den Gottesdienst behilft man sich mit einem Betsaal, die Andachten
hält der Schulmeister. Für Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen ist der
Pfarrer Schwarz in Lübzin zuständig. Die Kirche war 1784 noch nicht
erbaut. Die Dächer der Häuser sind mit dem einheimischen, aber leicht brennbaren
Rohstoff, dem Rohr, gedeckt. Mit dem Bau der Häuser und der Scheunen sind die
Handwerker der umliegenden Orte beauftragt. Am nördlichen Dorfende steht
die Schmiede, ebenso befinden sich am Ende des Dorfes, etwas abseits, wegen
der Feuergefahr, die Backöfen. In späteren Jahren ist man von dieser grundsätzlichen
Regelung abgekommen und hat die Backöfen in der Nähe des Hofes gebaut. Nach einer Anordnung des Königs sollen die Verbindungswege zwischen den Dörfern und Vorwerken gerade sein. Ein Beispiel dafür ist der Weg vom Vorwerk Rörchen nach Karlsbach; der in gerader Linie die Jagen der Pütter Forst durchschneidet.
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